Homöopathie ist eine ganzheitliche Therapiemethode für Kinder und Erwachsene. Der Mensch als Individuum wird in den Mittelpunkt gestellt, nicht die Krankheit und deshalb zieht der Homöopath alle Symptome in Betracht, die den Kranken in seiner Individualität auszeichnen und ihn von anderen unterscheiden. Erst den Patienten verstehen, dann verordnen ist ein Grundprinzip in der Homöopathie, denn das momentane Problem des Patienten ist gewöhnlich nicht ein isoliertes Geschehen, sondern Teil eines Prozesses. Das durch gründliche Anamnese sorgfältig ausgewählte Mittel soll in den Prozess eingreifen und dadurch das Fortschreiten der Krankheit erhindern.
Es gibt kein Arzneimittel für eine spezielle Krankheit, sondern es gibt ein Mittel für den Patienten, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und auf das Krankheitsgeschehen hin zu mobilisieren. Nicht nur die körperlichen Symptome werden in die Mittelfindung mit einbezogen, sondern auch die Gefühlslage des Patienten.
Einsatzgebiete der klassischen Homöopathie
- akute Erkrankungen bei Kindern und Erwachsenen von A (z.B. Angina) bis Z (z.B. Zahnungsbeschwerden)
- Begleittherapie bei Kinderkrankheiten
- chronische Krankheiten (z.B. Allergien, Migräne, Rheuma, Bluthochdruck)
- durch Trauma entstandene Störungen
- als Begleitung einer längeren schulmedizinischen Therapie
- Probleme aufgrund von körperlicher oder psychischer Überlastung
- während und nach einer Schwangerschaft,
- Begleitung vor und nach operativen Eingriffen
- und viele andere
Ablauf einer homöopathischen Behandlung
Während einer Anamnese, die in der Regel 1 bis 2 Stunden in Anspruch nimmt, mache ich mir ein genaues Bild von meinen Patienten und ihrer Krankengeschichte. Hierbei kommen unter anderem auch persönliche Vorlieben und Abneigungen, bisherige Krankheiten und ihr Verlauf, das Schlaf- und Essverhalten, der individuelle Biorhythmus und vieles mehr zum Tragen. Unter Verwendung des Repertoriums, ein Nachschlagewerk, suche ich dann das „ähnlichste“ und damit passendste homöopathische Arzneimittel.
Die homöopathische Akutbehandlung läuft etwas anders ab. Ich bitte meine Patienten, sobald sich ein Krankheitsbild abzeichnet, sofort in der Praxis anzurufen. Meist kann ich bereits über die telefonische Befragung, die sich auf körperliche und begleitende Gemütssymptome erstreckt, und anschließende Repertorisation ein geeignetes Mittel erkennen und verordnen. Gerade bei Erkältungskrankheiten, Mittelohrentzündung, Fieber, Husten, Halsschmerzen, Durchfallerkrankungen, akuten Schmerzen und Verletzungen ist es wichtig schnell zu handeln.
Falls es notwendig ist, führe ich gerne auch Hausbesuche durch. Ich bitte Sie hierfür telefonisch anzufragen.
Das homöopathische Prinzip
Das homöopathische Heilverfahren wurde von Samuel Hahnemann (10.4.1755 - 2.7.1834) gegründet. Es ist eine Heilweise, die auf dem Prinzip der Heilung von Ähnlichem durch Ähnliches basiert: Similia similibus curentur. Dieses Prinzip kannten schon alte Mediziner wie Hippokrates und Paracelsus, die zu der Erkenntnis kamen, dass „was den Menschen krank macht, ihn auch heilen kann". So soll eine Substanz, die beim Gesunden bestimmte Krankheitssymptome hervorruft, einen Kranken mit denselben oder ähnlichen Symptomen heilen.
Die Grundlage hierfür sind die Arzneimittelprüfungen. Hierbei wird gesunden Menschen über einen längeren Zeitraum jeweils ein bestimmtes homöopathisches Arzneimittel gegeben. Die sich daraus entwickelnden Symptome jedes Einzelnen werden gesammelt und genau dokumentiert. So ergibt sich für jedes Arzneimittel ein Wirkungsspektrum. Plagen nun einen Patienten Symptome, die denen der Prüflinge ähnlich sind, so wird die Arznei diesem Patienten helfen.
Johann Wolfgang von Goethe, der auch in der Heilkunde sehr bewandert war, schreibt in einem Brief vom 2.September 1820:
Ich glaube jetzt eifriger denn je an die Lehre des wundersamen Arztes
(er meinte Samuel Hahnemann), seitdem ich die Wirkung einer allerkleinsten Gabe so lebhaft gefühlt und immer wieder empfinde.
Die Herstellung homöopathischer Mittel
Um homöopathische Mittel herzustellen, werden u.a. Grundstoffe aus dem Pflanzen-, Mineral- und Tierreich verwendet. So auch der Kalk der Austernschale, wie auf dem Foto der Eingangsseite dargestellt. Diese Grundsubstanzen werden einer sogenannten Potenzierung unterzogen, das heißt, sie werden wiederholt (meist im Verhältnis 1:10 oder 1:100) mit Wasser verdünnt und verschüttelt oder mit Milchzucker verrieben. Dies kann bis zu 1000x und öfter der Fall sein (C1000), denn Hahnemann stellte fest, dass die Wirksamkeit der Mittel steigt, je mehr die Substanz verdünnt wurde bzw. je weniger Materie enthalten war.
Wissenschaftlicher Nachweis
Ab einem gewissen Stadium der Verdünnung und Verschüttelung können keine Moleküle der Ursubstanz mehr nachgewiesen werden, damit kann auch kein wissenschaftlicher Wirkungsnachweis nach den üblichen Verfahren erbracht werden.
Deshalb wird die Homöopathie in der Schulmedizin abgelehnt oder ist zumindest umstritten und eine homöopathische Behandlung wird nur sehr selten von gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Hierzu ein Zitat von Dr. Peter Fisher, Forschungsleiter am Royal London Homeopathic Hospital:
Wenn ein Chemiker die homöopathische Arznei untersucht, findet er nur Wasser und Alkohol; wenn er eine Diskette untersucht, nur Eisenoxid und Vinyl. Beide können jedoch jede Menge Informationen bergen.